Von hellgrün bis dunkelgrün – Wie grün kann ein Hotel sein?

Auf der Einführungswoche der Studierenden der Hotelfachschule Hamburg durfte ich diese Woche den Workshop „Von hellgrün bis dunkelgrün – Wie grün kann ein Hotel sein?“ durchführen.

Im Vordergrund stand natürlich erst einmal die Frage „Was ist ein grünes Hotel?“

Geht es hier nur um die Verminderung der CO 2 Emissionen? Diese erste Frage und der Austausch untereinander machte schon deutlich:

„Nein – es gehört mehr dazu, um sich als „grünes“ Unternehmen zu bezeichnen.

Die Farbe „Grün“ steht umgangssprachlich für eine nachhaltige Unternehmenskultur. Es geht darum, welche Auswirkungen das unternehmerische Handeln hat und darum, hierfür die Verantwortung zu übernehmen. Die Werte und die Grundsätze einer Unternehmensführung werden so im geschäftlichen Alltag umgesetzt.

Die Stakeholder

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Um sich den Auswirkungen des Handelns bewusst zu machen, ist es unerlässlich, die Stakeholder zu identifizieren. Im Workshop befassten sich die Studierenden mit den Fragen: Welchen Einfluss hat der jeweilige Stakeholder auf das Hotel und welchen Einfluss übt das Unternehmen auf ihn aus? Ein rege Diskussion ergab die Einordnung in die Matrix.

Schnell wurde deutlich, dass es kein Konzept für die perfekte Strategie gibt. Sie ist nicht im Katalog zu bestellen. Viele Faktoren wie beispielsweise der Standort spielen eine Rolle. Was aber alle Unternehmen gemeinsam haben: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Unternehmerfamilie und Führungskräfte begegnen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Augenhöhe“

Maria Mintrop, Geschäftsführerin der Mintrops Hotels in Essen.

Schon vor einigen Jahren haben die Mintrops und die Mitarbeitenden gemeinsam die „Goldenen Regeln der Zusammenarbeit“ entwickelt. Diese werden nun jährlich bei Bedarf verändert und an die „Neue Zeit“ angepasst.

Aber was hat jetzt ein Café in einer Metallwerkstatt zu suchen?
Und was hat das mit „grün“ zu tun?

Der Metallbau Petersen aus Hamburg verwandelte die Werkstatt für einen Tag in ein „Café“. Zugegeben: Es hatte keine Wiener Caféhaus-Atmosphäre – unser Kollege Herwig Kummer kennt in Wien ganz sicherlich andere Arten von Cafés.

Doch in gewohnter Umgebung arbeiteten die Gesellen, Techniker sowie die Büroassistenz an Fragen die für alle wichtig waren. Die angewandte Methode „World Café“ bot dabei einen hohen Grad an Beteiligung. Ein Ergebnis war die Etablierung einer Arbeitsgruppe, die aus den „Café“-Ideen Maßnahmen entwickelt(e) und gemeinsam mit der Geschäftsführung an der Umsetzung beteiligt ist.

Diese Art der Einbindung steht für eine nachhaltige – für eine grüne – Unternehmenskultur.

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Ein Gedanke zu “Von hellgrün bis dunkelgrün – Wie grün kann ein Hotel sein?

  1. Sehr schöner Bericht, Uli! Es zeigt wieder mal schön, dass Kultur nicht verordnet, sondern nur gelebt und durch Interaktion – auf Basis gemeinsamer Werte – weiterentwickelt werden kann. Sei es im World Cafe in der eigenen Werkstatt oder über die Goldenen Regeln eines Hotels.

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